#40tagevegan: Rückblick
Seit bald zehn Jahren halte ich die österliche Fastenzeit ein und verzichte üblicherweise auf Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch – ohne religiösen Hintergrund. Ich will einfach nur meine Ernährung auf Sommer umstellen und ein paar Kilos verlieren.
Aber genau der letzte Punkt hat in vergangener Zeit nicht mehr so gut geklappt. Waren es vor acht Jahren noch zehn Kilo, die ich verlieren konnte, waren es im Vorjahr nur drei.
Daher war mein Vorsatz: 40 Tage vegan zu leben – von Aschermittwoch bis Karsamstag. Anfangs war ich noch sehr euphorisch. Tofu und Gemüse sind für mich schon lange kein Fremdwort mehr. Unter dem Jahre ernähren meine Frau und ich uns zu gut 50 Prozent der Zeit nach der Faustmethode – zwei Fäuste Gemüse, eine Faust Kohlehydrate und eine Faust Protein. Ein veganes Leben, so dachte ich, sollte machbar sein.
Mit diesem Konzept einer ausgewogenen Ernährung im Hinterkopf bin ich also in meine veganen Wochen gegangen. Und tatsächlich: Es ist machbar. Inzwischen bietet jeder Supermarkt genügend Produkte an. Die Zutaten waren daher kein Problem. Allerdings stieß ich bei veganen Rezepten bald an meine Grenzen – schließlich wollte ich nicht ständig Abwandlungen des immer gleichen Gerichts kochen.
Nach meinen Suchen im Internet und in Kochbüchern erkannte ich, dass veganes Leben nicht zwingend so ausgewogen ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Anteilsmäßig habe ich die Kohlehydrat-Portion deutlich erhöht (bin leider ein Kohlehydrat-Junkie) und die Protein-Portion deutlich gesenkt. Dementsprechend habe ich am Ende der 40 Tage auch „nur“ drei Kilogramm abgenommen.
Aber vegane Ernährung ist ja auch keine Diät, sondern eine andere Form der Ernährung. Ich habe vor Beginn meiner Umstellung einiges gelesen über die möglichen Auswirkungen. Die Enthusiasten schreiben von besserer Haut, besserer Verdauung, mehr Energie und generell mehr Wohlbefinden. Die Kritiker warnen vor Mangelerscheinungen – Eisen, Vitamin B 12, Vitamin D usw. Ich kann weder der einen Seite noch der anderen Recht geben. Meine Haut war auf der Stirn fettig und unter den Augen trocken – wie immer. Ich bin zum Frühdienst, gleich wie zuvor, ohne viel Murren um 5:15 Uhr aufgestanden und hatte gleich viel Energie für den ganzen Tag. Allerdings hat mir auch nichts gefehlt – abseits vom Geschmack von Käse, Milch und Fleisch.
Mein Fazit: Ich bin froh, dass ich diesen Versuch gestartet habe. Doch ich werde nicht nur weiterhin Milchprodukte essen, sondern auch Fleisch. Mir geht es mit meiner normalen Ernährung sehr gut. Aber ich werde auch weiterhin jeden Frühling meine Ernährung auf mehr Gemüse umstellen. Für das kommende Jahr brauche ich noch eine Herausforderung. Vielleicht Inseketen, vielleicht Frutarier.
Als Reminder: Meine Fastentimeline
p.s. Aus irgendeinem Grund funktioniert das Twitter-Widget mit der Suche #40tagevegan nicht. Daher nur der Link