Wer selber strickt, weiß das: Es macht viel mehr Spaß, wenn man etwas strickt, das auch getragen wird. Deshalb mache ich ja immer wieder Socken, denn die mag jeder. Aber hin und wieder will ich auch mal etwas anderes stricken. Meine Frau hat daher schon Schals und Schultertücher. Daher wählte sie sich diesmal ein Oberteil aus.

Beim Durchsurfen von Ravelry fiel ihr gleich ein Collage-Style-Pollunder auf, den man über einer Bluse tragen kann. Den Anflug von Verzweiflung in meinen Augen wegen des hohen Aufwands nahm sie vor lauter Faszination über das Muster nicht wahr. Also kaufte ich die Strickanleitung für die Argyle Sweater Vest.

Alleine für das Entziffern der einzelnen Schritte brauchte ich einen Tag. Dann legte ich mir einen Plan zurecht und schaute mir ein paar Anleitungsvideos zum Zopf-Stricken an. Denn mit Loch-Muster hab ich Erfahrung, mit Zöpfen nicht. Ich musste außerdem ein längeres Kabel für meine Rundstricknadeln kaufen, denn der Anschlag war mit über 200 Maschen zu machen. Im November konnte ich dann loslegen.

Und wann immer ich Zeit und auch die nötige Konzentrationsfähigkeit hatte, nahm ich nun mein Strickzeug und versuchte ein paar Reihen zu schaffen. Und aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate. Aber langsam und stetig wuchs das Werk und im Februar war der Unterteil fertig und ich konnte mit dem Vorder- und Hinterteilen beginnen.

Bis April waren auch diese fertig und ich musste mir eine neue Methode des Abketteln beibringen: The tubular Bind-off. Das ist ein schöner Abschluss, aber schon sehr aufwendig. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es sicher das schönste Stück, das ich bisher geschaffen habe.

Eindeutige Weiterempfehlung!