SpielwieseRetrospektive: Werkschau 2015 und 2016 - Spielwiese

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Roman Vilgut

Journalist & Blogger

Retrospektive: Werkschau 2015 und 2016

Zusammenfassung

Viele Jahre habe ich regelmäßig im Jänner zurückgeschaut auf die Artikel der vorherigen zwölf Monate. Doch dann holte mich das journalistische Tagesgeschäft ein und ich ließ es schleifen. Nun hole ich das nach und bringe hier die Highlights meiner Arbeit der Jahre 2015 und 2016 wieder in den Vordergrund

In den Jahren 2015 und 2016 galt in der Kleinen Zeitung noch eine strickte Trennung von digitalen und Print-Inhalten. Das gedruckte Wort wurde als das Premium-Produkt gesehen und es wurde abgelehnt, die Texte kostenlos online zur Verfügung zu stellen. Eine Paywall gab es damals noch nicht. Darum sind nur wenige meiner Texte auch digital erschienen.

Die Google-Suche täuscht daher. Nur der Blick ins Archiv zeigt das wahre Oevre dieser Jahre. 264 namentlich gezeichnete Artikel habe ich in dieser Zeit veröffentlicht. Ein großer Schwerpunkt lag auf der Berichterstattung über die transatlantischen Handelsabkommen TTIP und CETA. Ersteres ist ja später am Veto des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gescheitert. Doch je länger ich mich mit dem Thema beschäftigte, desto mehr wurde mir klar, dass es mit den USA keinen Deal geben wird. Denn die wichtigste Forderung der EU war der Zugang für EU-Unternehmen zu den Beschaffungsmärkten in den USA, also den öffentlichen Aufträgen. Doch gerade die sind in den USA ein wichtiges arbeitspolitisches Instrument, auch als „buy american“ bekannt. Als ich erkannte, dass die EU ein Ende von „buy american“ will, wusste ich, dass dieser Vertrag nie zustande kommen wird.

Zustande gekommen ist hingegen CETA. Auch darüber habe ich viel berichtet, aber vor allem hab ich Stunden zugebracht dieses Vertragswerk zu lesen. Dabei kam mir eine damals für mich überraschende Erkenntnis. Der EU geht es bei den internationalen Handelsverträgen nicht so sehr um technische Feinheiten von Autoblinkern oder anderen Maschinenteilen. Es geht vor allem um eines: Landwirtschaft. Und wenn man von der Holzwirtschaft absieht, hat Kanada am Ende die Wünsche der EU auch akzeptiert.

2015 war auch der Startschuss für eine jahrelange Berichterstattung rund um Facebook und den Datenschützer Max Schrems, der gleich zwei EU-USA-Abkommen zu Fall brachte. Das Thema Datenschutz hat mich dann auch in den folgenden Jahren nie ganz los gelassen.

Ebenso wenig wie das Thema Roaming. Bis zum Ende dieser Auslandsgebühr habe ich Artikel nach Artikel über dieses Thema geschrieben und mich damit auch immer mehr auf den Sektor Mobilfunk im Allgemeinen spezialisiert. Dazu zählen die Beobachtung der Preise nach dem Aufkommen der ersten Mobilfunk-Diskonter ebenso wie der alljährliche Check der Weihnachtsangebote der Mobilfunker.

Ein spezielles Thema war meine Begegnung mit dem Konzern Monsanto und dem Thema Glyphosat. Monsanto selbst war im Vorfeld der damals anstehenden Verlängerung der Zulassung des Mittels auf mich zugekommen. Das Thema Landwirtschaft war damals für mich neu, weshalb ich mich intensiv auf das Interview mit dem Europa-Verantwortlichen des Bereichs Pflanzenschutz bei Monsanto vorbereitet hatte. Und das Gespräch war an sich gut. Ich habe meine durchaus harten Fragen gestellt und bekam auch Antworten. Doch dann kam es zum Freigabe-Prozess – einer Unart des deutschsprachigem Journalismus. Die Presse-Abteilung von Monsanto hat dabei nicht nur die Antworten komplett umgeschrieben, sondern besaß auch die Dreistigkeit, meine Fragestellungen zu verändern. Das Interview ist daher nicht erschienen und seit dem reagiere ich sehr deutlich bei der Frage nach einer vorherigen Freigabe mit der Klarstellung: „Faktische Fehler kann ich ausbessern, am Inhalt verändere ich nichts.“

Ein großes Thema dieser Jahre war auch die Einführung der Registrierkassenpflicht, der ich gleich mehrere Artikel gewidmet haben. Eine Pressereise mit Rewe brachte mir auch eine Beschwerde beim Presserat ein, die abgelehnt wurde. Denn natürlich hatte ich mit der Gegenseite gesprochen und den Teil auch in meinem Artikel. Auch mit solchen Sachen muss man sich als Journalist herumärgern.

Wie oben erwähnt: Kaum etwas davon ist online erschienen. Dennoch spuckt Google noch ein paar Links aus. Eine kleine Auswahl:

https://www.kleinezeitung.at/lebensart/reise/5042786/Rumaenien_Donaudelta_Schaukeln-durchs-Schilf

https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/4847570/Magirus-Lohr_150-Millionen-Euro-fuer-Feuerwehrausruester

https://www.kleinezeitung.at/lebensart/multimedia/4841961/Jubilaeum_Yps-wird-40_Es-leben-die-Gimmicks

https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/5065689/Sieben-Jahre-danach_Gluehbirnen_Das-Verbot-das-alle-zur-Weissglut

https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/4741161/Retourware_Altes-Brot_Endstation-Futtertrog

https://www.kleinezeitung.at/lebensart/multimedia/5118653/Neue-Symbole-ab-2017_Emojis_Wie-aus__echte-Sprache-wurde