Retrospektive: Werkschau 2017 und 2018
Zusammenfassung
Ende 2016 führte die Kleine Zeitung als erste in Österreich ein digitales Abo ein. Ab dem Zeitpunkt erschienen immer mehr meiner Artikel auch Online. Der Großteil fand jedoch weiterhin in der gedruckten Zeitung statt. 300 meiner Artikel wurden in den Jahren 2017 und 2018 in der Kleinen Zeitung veröffentlicht. Ein großer Fokus: Der Kryptoboom nach dem zweiten Bitcoin-Halving und der ganze Wahnsinn, der damit einherging.
Die Welt der Zinsen bewegte das Jahr 2017, nachdem Banken damit begannen die negativen Zinsen der EZB auch an Kunden weiterzugeben. Im Geschäftsbereich wurde ihnen das auch gestattet, bei Privatkunden gab es ein Nein vom Verfassungsgerichtshof. Doch seit dieser Zeit schaue ich mir jede Pressekonferenz der EZB an und schreibe viel über die Zinsentwicklung in Europa und die Inflation.
Auch der Freihandel blieb 2017 Thema. Denn nach Ceta kam ein Abkommen mit Japan. Doch der Blick auf die Online-Statistiken zeigte schnell: Das war den Lesern recht egal. Meine Artikel darüber sind dennoch erschienen.
Im Frühjahr 2017 begann dann langsam die heiße Phase bei Bitcoin und den anderen Kryptowährungen. Ein ICO (Initial Coin Offering) jagte den nächsten und bei der Kursrallye gab es scheinbar kein Halten mehr. Als jemand, der seit 2011 über Bitcoin schreibt, ist es mir etwas peinlich zuzugeben: Ich habe damals 5 Ether verloren. Heute wäre das ein kleines Vermögen, aber ich hatte diese 2016 für 50 Euro gekauft. Der Verlust war daher verschmerzbar. Dennoch hat es an meinem Ego gekratzt, dass ich auf eine betrügerische Webseite reingefallen bin, auf der ich meine Ether geparkt hatte, statt sie selber bei mir lokal zu speichern. Aber so ist der Kryptospace halt. Das mussten viele dann im Jänner 2018 lernen, als die große Kryptoblase platzte.
Im Mobilfunk bahnte sich langsam 5G an und die Mobilfunker Drei und T-Mobile stiegen nach und nach auch in das Festnetzgeschäft ein. Drei kaufte Tele2 und T-Mobile später die UPC. Und natürlich habe ich zu Weihnachten wieder die Angebote der Mobilfunker verglichen.
Ein Dauerthema dieser Jahre war natürlich der Dieselskandal bei VW und die Frage, ob und wie Kunden aus Österreich entschädigt werden. Eine echte Antwort darauf gibt es selbst Jahre danach noch nicht.
Eine spannende Entwicklung gab es rund um Youtube und die Frage, in welchem Umfang Österreichs Regulierungsbehörden denn hier zuständig sind. Denn schließlich wacht die KommAustria auch über Fernseh-Sender. Die EU hat diese Frage schließlich mit einem Update der Audiovisuellen Medienrichtlinie geklärt: Wer viele Follower auf Youtube hat, dem schaut die Behörde auf die Finger.
Der Datenschutz beschäftigte uns auch 2017 und 2018. Nicht nur wegen der Vorfälle rund um Facebook und Cambridge Analytica. Nein, auch die Datenschutzgrundverordnung, die DSGVO, entfaltete 2018 in Europa ihre Wirksamkeit und gilt seither weltweit als Gold-Standard im Punkto Datenschutz. Betreiber von Webseiten haben damit aber so ihre liebe Not. Und auch die Nutzer werden von Cookie-Bannern gequält. Aber eines ist klar: Die DSGVO ist gekommen, um zu bleiben.
Heute sind Efuels in aller Munde, doch schon 2018 wollten die heimischen Gasbetreiber mir die Vorzüge von synthetischem Gas schmackhaft machen. Leider haben sie mit mir ein bisserl Pech gehabt, da ich rechnen kann. Das hab ich auch getan und bin zum selben Ergebnis gekommen, wie alle Experten: Das ist massiv ineffizient. Wenn überhaupt, dann brauchen wir Efuels und Synthese-Gas für jene Bereiche, in denen es wirklich keinen Ersatz gibt.
Mit der Einführung der Paywall erschienen eigentlich viele meiner Artikel auch Online. Die Google-Suche zeigt dennoch nicht wirklich viele an, weil das „Recht auf Vergessen“ angeführt wird. Eigentlich eine gute Sache. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl mit Artikeln aus dieser Zeit.