SpielwieseSchreiben, einmal anders - Spielwiese

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Roman Vilgut

Journalist & Blogger

Schreiben, einmal anders

Am Donnerstag ist sie endlich gekommen – meine Schreibmaschine. Baujahr?? Irgendwann in den 1970er oder 1980er Jahren – zumindest lässt die Farbe das vermuten. Wozu? Um das zu erklären, hab ich folgenden Text geschrieben:

 

 

 

Die Idee, eine Schreibmaschine zu kaufen, schwirrte mir bereits länger durch den Kopf. Bei einer meiner Surf-Touren stieß ich auf einen Artikel – auf welcher Seite kann ich nicht mehr sagen. Der Inhalt: Ein Schriftsteller erklärte, dass er den Laptop in die Ecke gestellt hat und aus seinem Keller eine alte mechanische Schreibmaschine geholt hat. Seitdem schreibe er nur noch auf dieser und tippe seine Texte dann auf dem Notebook ab.

Ich war von dem Gedanken gleich begeistert. Schon im Seminar „creative writing“ konnte ich feststellen, dass manuelles Schreiben sich deutlich von dem unterscheidet, was ich alltäglich in der Redaktion mache. Einziger Nachteil: meine Handschrift. Schon in der Schule sind Lehrer an meiner Strichführung verzweifelt. Mit zunehmendem Alter hat sich die Situation deutlich verschlechtert. Inzwischen kann selbst ich den Großteil meiner handschriftlichen Notizen nicht mehr lesen.

Da kam mir die Idee, eine mechanische Schreibmaschine zu kaufen. Das ist nun mein erster Text. Ich muss sagen, das Gerät erfüllt meine Erwartungen. Gleich wie beim Schreiben mit der Hand, gibt es einen Moment des „Innehaltens“ – es vergeht etwas mehr Zeit, bis aus dem gedachten Wort ein geschriebenes wird.

Und so geschieht etwas Paradoxes. Ich, ein Online- und Multimediajournalist, aufgewachsen im 20., sozialisiert im 21. Jahrhundert, sitze vor dem schwarzen Bildschirm und tippe auf meiner Schreibmaschine diesen Text – und nicht selten muss ich zu Tipp-Ex greifen.

Das Fazit: Es ist ein Erlebnis und bereichert den kreativen Prozess. Ich freue mich auf kommende Texte und biete Euch noch ein paar Fotos als Beweis. Allerdings wurden nicht alle am gleichen Tag gemacht.

 

 

p.s. Titel und Vorspann wurden am PC geschrieben. Der Text wurde mit duden.de geprüft – ganz ohne Technik geht’s dann doch nicht.