Spielwiese#Badflix: Sharktopus - Spielwiese

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Roman Vilgut

Journalist & Blogger

#Badflix: Sharktopus

Der Filmtitel Sharktopus verrät bereits, dass der Film die Idee jener furchtbaren Fabelwesen aufnimmt, die von den Seefahrern des Mittelalters gefürchtet wurden. Bestien, entsprungen aus der Einsamkeit auf See oder dem Fieberwahn erkrankter Matrosen.
DVD-Cover zeigt Sharktopus

Doch der bekannte B-Movie-Produzent Roger Corman macht Sharktopus zu wesentlich mehr als ein Memento verlorener Phantasie. Sein Monster flüchtet vor der Verfolgung in den USA nach Mexiko. Er setzt damit gewissermaßen eine Parallele zum Schicksal der vielen Flüchtlinge, die täglich illegal die Grenze in Richtung USA passieren.

Sharktopus wird als Racheengel stilisiert. Vor der mexikanischen Küste patrouillierend, hat er es vor allem auf amerikanische Touristen abgesehen, größtenteils weiblich und in Badekleidung. Geradezu als würde die Kreatur versuchen, die jahrzehntelange wirtschaftliche Ausbeutung Mexikos durch die USA wiedergutzumachen.

Doch das Unterfangen ist aussichtslos. Am Ende siegt die technische Überlegenheit über die rohe Gewalt der Natur. Das amerikanische Heldenpaar – dummer Muskelprotz und naive Wissenschaftlerin – bezwingen das Monster dank eines eingebauten Sprengsatzes. Jedoch nicht, bevor dessen Schöpfer durch die eigene Kreatur den Tod findet.

Doch was will uns der Produzent mit diesem Film sagen? Ist jeder Kampf gegen eine Übermacht aussichtslos? Ist der symbolische Vatermord ein Aufruf, nach der eigenen Freiheit zu greifen? Und ist die Zerstörung des Monsters am Ende ein Hinweis darauf, dass eben diese Freiheit stets nur Illusion sein wird?

Ein Streifen, der viele Fragen offen lässt. Doch zum Glück gibt es ja zwei Sequels, welche helfen könnten, diese Rätsel zu lösen.


 

Bei #Badflix werden Kritiken zu Filmen gesammelt, die auf Netflix besonders schlechte Bewertungen haben.